Historie
Vielen wird das "DNA-Reparatur-Netzwerk / DNA Repair Network" ein Begriff sein, das sich auf der Mitgliederversammlung 2004 den Namen "Deutsche Gesellschaft für DNA-Reparaturforschung" (DGDR) gab.
Die erste Tagung der deutschen Sektion des "DNA Repair Network" fand im Jahre 1990 an der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) in Neuherberg/München statt. Der Workshop "Molecular radiation biology: DNA lesions, their repair and biological relevance" wurde zu Ehren von Prof. Dr. Dr. Ulrich Hagen anlässlich seines 65. Geburtstages veranstaltet - einem Pionier in der Erforschung der Rolle von DNA-Schäden und deren Reparatur für die komplexen zellulären Antworten auf Strahlung. Nicht nur im Inhalt, sondern auch im Konzept unterschied sich der Workshop von der Tradition der bis dahin in zweijährigem Rhythmus an der GSF organisierten klassischen strahlenbiologischen Tagungen. Für die Plenarvorträge wurden bevorzugt junge WissenschaftlerInnen sowie KollegenInnen aus benachbarten Fachrichtungen eingeladen, um die Interdisziplinarität der Strahlenbiologie zu betonen. Es wurden kleine Workshops mit praktischen Demonstrationen im Labor zu hochaktuellen Themen, wie z.B. der Pulsfeld-Gelelektrophorese und der Klonierung von Genen organisiert. Und schließlich wurde Poster-Präsentationen ein hoher Stellenwert eingeräumt, um die aktive Teilnahme von Doktoranden und Postdocs besonders zu fördern. Ähnliche Organisationsformen sind von heutigen Tagungen nicht mehr fortzudenken. Die Plenarvorträge dieses Workshops, der von Prof. Eckardt-Schupp organisiert worden ist und als "Initialzündung" für die darauf folgenden Workshops verstanden werden kann, wurden veröffentlicht in Radiat. Environmental Biophysics 29 (4), 247-322, 1990 und Vol 30(1), 1-31, 1991, und die Abstracts in Int. J. Radiat. Biol 59 (2), 559-588, 1991.
Seit 1990 wurden die "DNA-Reparatur-Workshops" und später die Tagungen des Deutschen Gesellschaft für DNA-Reparatur regelmäßig im Abstand von 2 Jahren mit wechselnden Themenschwerpunkten veranstaltet:
- 1990: München, (Friederike Eckardt-Schupp und Marlis Frankenberg-Schwager)
- 1992: München (Friederike Eckardt-Schupp und Marlis Frankenberg-Schwager)
- 1994: Göttingen (Marlis Frankenberg-Schwager)
- 1996: Hamburg (Ekkehard Dikomey)
- 1998: Mainz (Bernd Kaina)
- 2000: Essen (Jürgen Thomale)
- 2002: Karlsruhe (Andrea Hartwig)
- 2004: Ulm (Lisa Wiesmüller)
- 2006: Hamburg (Jochen Dahm-Daphi und Ekkehard Dikomey)
- 2008: Berlin (Martin Digweed)
- 2010: Jena (Frank Grosse)
- 2012: München (Anna Friedel)
- 2014: Mainz (Bernd Kaina und Markus Christmann)
- 2016: Essen (Jürgen Thomale und George Iliakis)
- 2018: Karlsruhe (Andrea Hartwig)
- German-French DNA Repair Meeting (2007) Tolouse (Bernard Salles)
- German-French DNA Repair Meeting (2009) Konstanz (Alexander Bürkle)
- German-French DNA Repair Meeting (2013) Strasbourg-Illkirch (Françoise Dantzer und Valérie Schreiber)
- German-French DNA Repair Meeting (2016) Köln (Björn Schumacher)
- German-French DNA Repair Meeting (2020) Montpellier (Philippe Pasero, Angelos Constantinou)
Das DGDR unterstützt jede Form des Informationsaustausches auf dem Forschungsgebiet der DNA-Reparatur, sei es in Form von sogenannten Rep-Net-Workshops (kleinere Workshops zu definierten Themen), internationalen Fachtagungen zu spezifischen Themen, den Informationsaustausch mit anderen Gesellschaften oder durch die Informationsverbreitung über die Homepage der Gesellschaft.